05.07.2019
Kempten als Modellstadt für autonomen Busverkehr!

Im niederbayerischen Kurort Bad Birnbach fährt seit 2017 ein autonomer Shuttlebus weitgehend störungsfrei auf einer 1,4 km langen Strecke, die demnächst auf 2,1 km erweitert wird. Der Kleinbus mit 6 Sitzplätzen hat eine Laufleistung von bis zu 14 Stunden. Die festgelegte Strecke wird mit einer Abweichung von 2 cm vom Fahrzeug selbständig abgefahren. Es erkennt Hindernisse und stoppt rechtzeitig. Erst in einer 2. Fahrzeuggeneration, die nächstes Jahr ausgeliefert wird, soll das Fahrzeug Hindernisse auch ohne Hilfe eines Begleitfahrers umfahren. Technisch könnten entsprechende Fahrzeuge zwar schon mit vergleichbaren Geschwindigkeiten fahren wie konventionelle Stadtbusse, aus Sicherheitsgründen beträgt die Betriebsgeschwindigkeit derzeit aber max. 15 km/h. Allerdings sagen Experten für die nächsten Jahre rasante technische Entwicklung für autonom fahrende Fahrzeuge voraus.

Dazu Fraktionsvorsitzender Alexander Hold: »Kurzfristig betrachtet sind autonome Busse daher sicherlich keine Lösung für ein attraktives Bus-Angebot in Kempten. Aber schon in 3-4 Jahren könnte das ganz anders aussehen. Und dann wäre mit autonomen Bussen ein sehr differenziertes und kosteneffizientes Busangebot möglich – schließlich müssen die Straßen dazu nicht erst gebaut werden.«

Der FW-Sprecher für Verkehrspolitik, Klaus Knoll war sich mit dem Kemptener Busunternehmer Martin Haslach einig: »Eine nachhaltige Verbesserung des ÖPNV-Angebotes erreichen wir in Kempten nur, wenn auch alle Stadtteile mit einer hohen Angebotsdichte an die Innenstadt angebunden sind.« Klar war allen Teilnehmern, dass dies mit einer Seilbahn utopisch wäre. Daher wollen die Freien Wähler im Kemptener Stadtrat vernünftige neue Wege im ÖPNV wie separate Busspuren zwischen Hauptbahnhof und ZUM ebenso im Auge behalten wie die Idee, Kempten mit Hilfe von Fördergeldern zu einer Modellstadt für autonomen Busverkehr zu machen.