Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

bereits am 12.07.2016 haben wir zur Erhaltung und Reaktivierung des Naherholungsgebietes Bachtelweiher einen Runden Tisch angeregt, der am 21.09.2016 auch erstmalig zusammen gekommen ist.

Bisher nichts geschehen

Leider ist seitdem wenig geschehen. Die im September 2016 zugesagten ersten Maßnahmen sind kaum umgesetzt worden. Der für spätestens Juli 2017 vereinbarte nächste Runde Tisch hat bisher nicht stattgefunden, so dass leider zu befürchten ist, dass erneut ein Jahr verloren geht, ohne dass sich an der unbefriedigenden Situation am Bachtelweiher etwas ändert.

Der Bachtelweiher war Jahrzehnte lang nicht nur Naherholungsgebiet, sondern auch ein sehr beliebter Badeweiher für den Kemptener Osten. Mit der zunehmenden Bebauung der Ludwigshöhe ist seine Bedeutung als Naherholungsgebiet und an sich einzige Bademöglichkeit im Kemptener Osten nochmals stark gestiegen.

Leider ist der Weiher stark verschlammt und mit Nährstoffen belastet. Der Weiher droht zu verlanden und zu einer unattraktiven Schlammpfütze zu werden. Die Nutzung als Badesee ist inzwischen durch das starke Pflanzenwachstum und die geringe Wassertiefe immer unattraktiver geworden. Der Badebetrieb muss aufgrund der Nährstoffbelastung im Schlamm und daraus folgender Bakterienbelastung fast schon alljährlich gesperrt werden.

Mehrmaliges Ausbaggern in den letzten Jahrzehnten hat leider nicht zu einer nachhaltigen Verbesserung geführt.

Nachhaltige Lösung notwendig und möglich

Inzwischen ist die Wasserqualität des Zulaufs allerdings durch verändertes Düngeverhalten und eine Ringkanalisation so gut, dass ein erneutes Ausbaggern deutlich größere Chancen auf eine nachhaltige Verbesserung der Situation als in der Vergangenheit hätte.

Die Fraktion Freie Wähler-ÜP setzt sich dafür ein, dass der Bachtelweiher wieder ganzjährig ein beliebter und familienfreundlicher Naherholungsraum für den gesamten Kemptener Osten wird!

Aufgabe des Runden Tisches muss es sein, hierfür eine tragfähige Lösung zu finden.

Eine nachhaltige Maßnahme ist zwar mit erheblichen Kosten verbunden, führt allerdings auch zu einer nachhaltigen Verbesserung der Naherholungssituation im Kemptener Osten.

Das Beispiel Herrenwieser Weiher zeigt, wie so etwas technisch, aber auch wirtschaftlich funktionieren kann.

Es gibt für den Bachtelweiher einige Erfolg versprechende Lösungsansätze, die die Kosten im Rahmen halten könnten: Von der Lagerung des Schlammes in unmittelbarer Nähe bis zur Entsorgung des zu mähenden Schilfes.

Gemeinsam geht es besser

Zudem könnten der Zweckverband Erholungsgebiete Kempten und Oberallgäu und der Landschaftspflegeverband Oberallgäu-Kempten e.V. mit ins Boot geholt werden. Nach ersten Gesprächen wären sowohl die BSG Allgäu als auch der Stadtjugendring Kempten bereit, sich für den Erhalt dieses Naherholungsgebietes zu engagieren. Eventuell wäre es sogar möglich, hier ein Leader-Plus-Projekt zu initiieren: Der Stadtjugendring könnte sich in unmittelbarer Nähe des Weihers einen Jugendzeltplatz und eine Abenteuerspielplatz vorstellen und würde mit seinen Mitgliedern die Verantwortung für das Mähen des Schilfs übernehmen.

Wir halten es für dringend notwendig, dass nunmehr zielführend eine nachhaltige und zeitnah umsetzbare Lösung gesucht wird, um den Bachtelweiher langfristig zu erhalten und als Naherholungsgebiet zu reaktivieren.

Wir beantragen daher,

  • die Verwaltung zu beauftragen, an einer Lösung für dieses Problem zu arbeiten und dazu gemeinsam mit allen Beteiligten und den oben genannten möglichen Mitstreitern zunächst den Runden Tisch wieder zu beleben und 
  • möglichst vor den nächsten Haushaltsberatungen eine Lösung zu erarbeiten, die – zumindest teilweise – im nächsten Jahr umgesetzt werden kann
  • gleichzeitig beantragen wir, noch im Herbst im zuständigen Ausschuss des Stadtrates über den Fortgang in dieser Sache  zu berichten.


Mit freundlichen Grüßen

Für die Fraktion Freie Wähler-ÜP
Alexander Hold
-Fraktionsvorsitzender-