04.07.2019
Alexander Hold im Gespräch mit Vertretern der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) in Kempten

Kempten. Vertreter der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Augsburg trafen den Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags Alexander Hold in dessen Abgeordnetenbüro. Dabei kam es zu einem konstruktiven Austausch über Themen wie »Sonntagsschutz«, »Umgang mit rechter Provokation« und »Vergaberecht«. Weitere Gespräche sollen folgen.

Eine Abordnung der KAB Augsburg, bestehend aus Diözesanpräses Georg Steinmetz, KAB-Sekretär Wolfgang Seidler und Diözesansekretär Peter Ziegler diskutierten diverse Themen mit Alexander Hold. Die langjährige kommunalpolitische Erfahrung von Alexander Hold erwies sich gerade beim Thema Sonntagsschutz als äußerst hilfreich. Hier betonte Hold in aller Deutlichkeit, dass für ihn der Sonntag eine ganz besondere Rolle spiele, denn »der Sonntag gehört der Familie«. Angesprochen auf die Initiative von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, den Anlassbezug wegfallen zu lassen, stellte Hold klar, dass er persönlich am Anlass festhalten wolle, sich aber durchaus vorstellen könne, die Fläche der jeweils erlaubten Ladenöffnung zu erweitern. Denn er sehe in seiner Kommune immer wieder die Problematik einer exakten Abgrenzung. Gegenwärtig, so kritisierte er, sei die Abgrenzung sehr willkürlich. Weiterhin wies er darauf hin, dass am folgenden Sonntag das Thema auf Ministerebene diskutiert werde und er die gehörten Anliegen dort einbringen werde.  

Bei der Frage nach dem Umgang mit rechter Provokation im Bayerischen Landtag sprach Hold von »Herausforderung«, denn zur Leitung jeder Plenarsitzung gehöre allergrößte Aufmerksamkeit jedem einzelnen Wort gegenüber. Allerdings, so stellte Hold ebenfalls fest, schweiße diese Herausforderung die demokratischen Parteien untereinander zusammen. »Durch den gemeinsamen Boden, auf dem wir stehen, entsteht eine ganz neue Form der Solidarität mit anderen Parteien«, so Hold.

Sehr verhalten reagierte Hold auf die von Wolfgang Seidler vorgebrachte Forderung nach einem bayerischen Vergabegesetz. So sehe er zum einen das Problem, dass solche Vorgaben dann auch entsprechend überprüft werden müssten, was aber nicht zu weiteren bürokratischen Belastungen führen dürfte. Zum anderen bewerben sich ohnehin zu wenige Anbieter um öffentliche Aufträge. Hier seien weitere Hürden kontraproduktiv. Dem Vorschlag Zieglers, einfach Tariftreue bei der Vergabe vorzuschreiben, konnte Hold nur wenig abgewinnen.